Till spricht über Health Life Balance, Verarbeitungsgrad von Zutaten und individuelle Gewohnheiten

interview

Hallo Till! Erzähl mir doch bitte etwas über dich.

Hi Janna, mein Name ist Till Ott. Ich bin 27 Jahre alt und von Beruf Prozessbetreuer, auch Wertstrommanager genannt. Als begeisterter Leser deines Blogs finde ich es super, dass du den Ansatz vermittelst, dass sich gesunde Ernährung, Spaß und Freizeit nicht ausschließen müssen.

Engagierter Sportler

Ich bin engagierter Sportler, habe Kampfkunst gemacht und Eishockey gespielt. Zur Zeit trainiere ich mit einem Mix aus Eigengewichtsübungen und klassischem Hanteltraining. Ich beschäftige mich viel mit Sport und Ernährung und habe auch schon als Trainer gearbeitet.

Wie ist deine bisherige Geschichte in Bezug auf Ernährung?

Ich glaube meine Geschichte in Bezug auf Ernährung fing damit an, dass ich irgendwann gemerkt habe: Du kannst wohl doch nicht einfach alles essen ohne drauf zu achten. Ich hatte in meiner Jugend immer das „Glück“, dass ich essen konnte was ich wollte ohne mir großartig Gedanken machen zu müssen, solange es nur viel Essen war. Dass ich eine große Menge essen konnte lag wohl an meinem Sportpensum. Die Qualität des Essens schien aber zu dem Zeitpunkt sehr egal zu sein. Ich habe mich nicht gerade gesund ernährt und nicht allzu selten war die Mikrowelle das „Kochzubehör“ der Wahl.

Till

Nun kommen wir zu dem Grund, wieso ich das „Glück“ in Anführungszeichen gesetzt habe. Ich musste mich überhaupt nicht mit meiner Ernährung beschäftigen und trotzdem stand den sportlichen Erfolgen nichts im Wege. Damit habe ich nie gelernt mich selbst in Bezug aufs Essen zu regulieren. Mit Anfang 20 drehte sich das Ganze dann. Ich musste mich intensiver mit dem Thema Ernährung beschäftigen, da trotz des Sports der Bauch etwas größer und die Definition der Muskeln schwammiger wurde und ich mich schneller ausgelaugt fühlte.

Das Thema betrifft früher oder später jeden

Das war der Punkt an dem ich gemerkt habe: Das Thema betrifft mich! Und es betrifft früher oder später jeden. Also habe ich gelesen was das Zeug hielt, habe Hörbücher gehört, habe probiert und versucht. Ich glaube alles zusammen hat mich dann zu meiner heutigen Ernährungsweise geführt.

Wie sieht deine heutige Ernährung aus? Worauf achtest du bei deinem Essen?

Meine heutige Ernährung ist sehr eiweißlastig. Ich habe auch schon monatelang nach strengen Ernährungsplänen gelebt, allerdings habe ich mittlerweile ein ganz gutes Gefühl dafür entwickelt, wie ich mich zu ernähren habe, um bestimmte Auswirkungen zu erzielen. Neben Eiweiß achte ich stark darauf, kurzkettige Kohlenhydrate zu vermeiden und einfach möglichst frisch zu kochen.

Der Verarbeitungsgrad ist entscheidend

Als Grundsatz dient mir dabei eigentlich nur, dass ich mir vorstelle durch wie viele temperaturverändernde, konsistenzverändernde und Zusatz zuführende Maschinen das Produkt gelaufen ist, bevor ich es im Supermarkt in der Hand halte. Am besten gar keine. Eine bis drei sind ok, darüber wird’s schon kritisch. Wobei es auch ein bisschen auf die Produktkategorie ankommt. Auch ein kurzer Blick auf die Nährwerttabelle auf dem Etikett ist hilfreich.

Ob ich Kalorien zähle und mir jeden Tag aufschreibe, wie viel ich von welchem Makronährstoff zu mir nehme? Nein, definitiv nicht. Das würde in meinen sehr vollen Alltag kaum hineinpassen, ist aber meiner Ansicht nach auch nicht nötig, wenn man ein bisschen Gefühl dafür entwickelt hat.

Konntest du Zusammenhänge entdecken zwischen bestimmten Lebensmittelgruppen bzw. einer bestimmten Ernährungsform und körperlichen oder geistigen Veränderungen – sei es in Bezug auf Gesundheit, Energielevel, Fitness, Gemütszustand o. ä.?

Es gibt definitiv Zusammenhänge. Ich habe schon sehr viele Sachen ausprobiert. Habe vegetarisch und vegan gelebt. Ich habe eine Zeitlang nach der Paleo Methode gegessen und habe auch schon mal die No-Carb Variante versucht. Man merkt die Unterschiede gerade in Bezug auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sehr stark.

Jeder sollte seinen eigenen Weg gehen und gute Gewohnheiten entwickeln

Ich halte auch viele Ansätze für gut und richtig, allerdings sollte jeder für sich probieren, womit er am besten klarkommt. Was für Person A funktioniert kann für Person B nicht durchzuhalten sein und für Person C nicht zielführend. Ich habe mir im Endeffekt die für mich besten Teile und Gewohnheiten aus den verschiedenen Varianten rausgepickt und lebe damit sehr gut. Ich denke, solange man ein paar grundlegenden Dinge verinnerlicht, wie zum Beispiel, dass viel Zucker niemals gesund ist, und man sich ab und zu hinterfragt, ist man gut aufgestellt. Information ist immer sehr hilfreich, übernimmt aber auch nicht das Einkaufen für einen selbst.

Glaubst du, dass Ernährung eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielt?

Ganz klar. Unser Körper kann nur das verwerten, was wir ihm zur Verfügung stellen. Gut verwertbares Essen und ausreichende Bewegung an der frischen Luft, ergibt auch einen gesunden Körper. Andererseits gilt aber auch, dass wenn wir unserem Körper Gifte zuführen, es für uns schädlich ist.

Wie stehst du zu Sport?

Wie oben beschrieben, war Sport schon immer ein Bestandteil meines Lebens. Egal ob mit Freunden Basketball, in einer Mannschaft beim Eishockey oder alleine im Ring beim Kampfsport, ich bin der Meinung, dass Sport unser Leben sehr stark bereichert und positive Aspekte auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hat.

Was isst du am liebsten?

Da muss ich ja jetzt gestehen, dass ich total auf Pizza stehe. Ich weiß, dass man in Maßen genießen darf und es macht ja, wenn man ganz ehrlich ist, auch das Besondere aus. Ansonsten kann ich aber auch zu einer guten Gemüsepfanne und einem Spiegelei nicht nein sagen.

Möchtest du sonst noch etwas erzählen?

Ich würde gerne noch sagen, dass ich, wie eingangs schon mal erwähnt, deinen Ansatz in Bezug auf Ernährung sehr gute finde.

Health-Life Balance

Viele sprechen immer von einer Work-Life Balance, die ich sehr wichtig finde. Man sollte aber auch ganz klar von einer Health-Life Balance sprechen, da sich sehr viele Programme oder auch Diäten sehr auf den Verzicht berufen. Ich denke wie so oft ist ein gesunder Mittelweg da richtig. Dieses bringst du in deinem Blog sehr schön rüber und bist damit auch sehr nah an deinen Lesern. Mach weiter so!

2 Kommentar

  1. Silke says: Antworten

    Die Rubrik finde ich richtig gut! Vor allem, weil hier jemand interviewt wurde, der kein „Experte“ ist und von seinen persönlichen Erfahrungen berichtet.

  2. Ott says: Antworten

    Ich finde das Interview sehr gut gemacht, da es ein gelungener Austausch ist.
    Bin sehr gespannt auf mehr…..

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